Über die Verantwortung für die Außenwirkung einer Aktion

Negativ Beispiele

Die Wahrnehmung jeder gesellschaftlichen Strömung, jeder Subkultur, jeder Gruppe, jeder Partei und auch jeder Bewegung hängt stark mit dem Bild, das der Öffentlichkeit vermittelt wird, zusammen.

Wir stehen dabei in einer denkbar ungünstigen Position, da die Verantwortlichen in den Medien mit größerer Reichweite stets darum bemüht sind unsere Aktionen in ein denkbar schlechtes Licht zu rücken. Das ist nichts Neues und wird sich auch so einfach nicht ändern lassen. Schaut man sich aber das Bild an, das Aktionen nationaler Gruppen und Parteien bisweilen ausstrahlen, fällt es schwer den Medienmachern allein die Schuld für die oft miese Außenwirkung zu geben. An vielen Stellen wirkt es als würde man den Medienmachern geradezu die Munition liefern wollen.

Wenn man eine öffentliche Veranstaltung durchführt, ist klar, dass Teilnehmer von den Aufrufen zur Demonstration durch die Veranstalter und/oder durch die Meldungen der Medien im Vorfeld angelockt werden. Darunter sind oft auch Menschen, die eigentlich nicht zu unserem „Stammpublikum“ gehören. Der Querschnitt durch die bundesrepublikanische Gesellschaft macht halt auch vor öffentlichen beworbenen nationalen Veranstaltungen nicht halt.  So finden sich auf nationalen Veranstaltungen in den letzten Jahren oft Leute ein, die ihre Teilnahme mit einer Auswärtsfahrt beim Fußball zu verwechseln scheinen, Gestrandete der bundesrepublikanischen Gesellschaft, die ihre Suchtproblematiken mit offenbar spontan erwachter Vaterlandsliebe zu ummanteln suchen und Wutbürger, die sich am Stammtisch entschlossen haben, dass es jetzt doch mal an der Zeit wäre das Ruder herumzureißen und man am besten gleich mehr schwarz-rot-goldene Fahnen mitbringt als man Arme zur Verfügung hat.

All diese Leute prallen auf Basisaktivisten, die sich – wenn auch mit regionalen Unterschieden in Qualität der Selbstdarstellung – über Jahre durchaus eine Art Demonstrationskultur erarbeitet haben. Sie werden also automatisch Teil des Gesamtbildes.

Im Grunde ist es natürlich positiv und gewollt, dass sich Menschen, die bisher abseits standen, auf uns zubewegen und ihren Teil beitragen wollen. Es ist wohl auch normal, dass jeder Interessent seine individuellen Erfahrungen und die dabei erlernten Verhaltensweisen mitbringt.

Einen Regelsatz an Anforderungen, die jeder Teilnehmer zu erfüllen hat, gibt es leider bisher nur in Teilen und wo er vorhanden ist, wird er oft nicht stark genug nach außen getragen. Bei vielen Aktionen wird auch heute noch komplett darauf verzichtet Teilnehmern ein paar grundsätzliche Verhaltensregeln mit auf den Weg zu geben. Ein Fehler. Aber selbst wenn man die Verhaltensregeln im Vorfeld veröffentlicht, ist nicht klar, ob der Regelsatz alle späteren Demonstrationsteilnehmer im Vorfeld auch erreicht. Viele dieser neuen Interessenten treffen also während einer Aktion das erste Mal auf wirklich politisch arbeitende Aktivisten und merken dann auch erst, ob sie in den Rahmen passen oder wenigstens in den Rahmen passen wollen.

Damit das Ganze nicht zu einem Glücksspiel wird, ist wichtig, dass man als Ausrichter einer Veranstaltung den Rahmen festlegt, diese Erwartungshaltung den Teilnehmern vermittelt und letztendlich auch am Tag der Aktion durchsetzt. Veröffentlicht man die Regeln im Vorfeld und macht sie so greifbar für jeden Interessierten, stellt man sich auf ein stabiles Fundament.

Es ist also Teil unserer Verantwortung das Bild im Vorfeld und am Tag der Veranstaltung auch praktisch zu formen. Ganz egal, was die Medien später daraus machen. Jeden asozialen Ausfall zu dulden, nur um die Teilnehmerzahlen zu erhöhen, kann keine Strategie sein, wenn man eigentlich ein Bild des kommenden Deutschlands – eines besseren Deutschlands – vermitteln will.

Schon während ich diesen Satz schreibe, weiß ich, dass beim Lesen des Textes einige Leute tief Luft holen werden, um mir sofort zu widersprechen. Von „Jeder Teilnehmer ist ein Gewinn.“ über „Immerhin ist er auf die Straße gegangen.“ bis „Jeder fängt mal an.“ ist wahrscheinlich alles dabei. In jedem der genannten Punkte steckt auch ein Funken Wahrheit. Trotzdem lässt sich damit nicht pauschal alles entschuldigen. Gutwillige neue Teilnehmer werden automatisch darum bemüht sein, dass sie nicht dem Sinn der Aktion und dem erwarteten Auftreten zuwider handeln!

Es ist also zu erwarten, dass spätestens ab dem Punkt an dem sie darauf hingewiesen worden sind, dass man zum Beispiel in Reihen zu laufen hat, Fahnen nicht umgebunden werden, Alkohol bei der Aktion und der Anreise nicht zu suchen hat, asoziale Parolen beim Fußball vielleicht lustig, aber bei Demonstrationen unerwünscht sind, auch ein entsprechendes Verhalten an den Tag gelegt wird.

Tun sie das nicht, haben sie sich selbst gegen uns positioniert. Dulden wir solche Ausfälle auf unseren Veranstaltungen, lassen wir uns das Ruder aus der Hand nehmen und schaden uns mehr als Pressehetze es je könnte, weil wir so langfristig gesehen gutherzige Menschen verlieren werden. Wir werden genau die Leute verlieren, die wir eigentlich in unseren Reihen begrüßen wollen, nämlich die Menschen, die Teil einer Bewegung werden wollen, die den Willen und die Kraft ausstrahlt Deutschland eines Tages auch verändern zu können.

Einer Armee von undisziplinierbaren und asozial auftretenden Individualisten werden sich nur weitere undisziplinierbare asozial auftretende Individualisten anschließen wollen!

Warum ich das gerade heute schreibe?

Weil ich im letzten Jahr im Nachgang der verschiedenen 1. Mai Demonstrationen von Ekel erfüllt war, als ich die Bilderserien vieler Aufmärsche betrachtet hatte. Jedem objektiven Betrachter drängte sich der Eindruck auf, dass man mancherorts besser beraten wäre, wenn man auf das traditionelle Anmelden, Bewerben und Demonstrieren verzichtet, um mit wenigen Leuten etwas Sinnvolles zu machen und nicht mit den vielen Irrläufern in einen Topf geworfen zu werden.

Selbst wenn man – wie ich – versucht stets jedem, der für Deutschlands Zukunft auf die Straße geht, mit einem Mindestmaß an Respekt zu begegnen, weil ich das trotz aller Unterschiede in Strategie und Taktik für den Geist halte aus dem sich Volksgemeinschaft ergibt, muss man Grenzen setzen!

Es kann nicht sein, dass Veranstaltungen organisiert werden auf denen selbst bei niedrigen Teilnehmerzahlen nicht mal im Ansatz das Erscheinungsbild an die Erwartungen des eigenen Menschenbildes angeglichen werden kann. Tut man dies doch, hilft man nicht. Man schadet sogar, weil es auch objektiv betrachtet einfach Antiwerbung ist.

Man sollte mich dabei nicht falsch verstehen. Ich suche nicht nach einer Verbürgerlichung des nationalen Spektrums. Viele der Kameraden auf die ich mich seit Jahr und Tag verlasse und auch verlassen kann, könnten unpassend in Szene gesetzt und für sich genommen auch eher als „Bürgerschreck“ durchgehen. Keiner von uns erfüllt die Anforderungen, die man an Chorknaben stellen würde und das ist auch gut so!

Gerade rebellische Menschen sind in brenzligen Situationen ein Gewinn, solange sie verstehen, dass Disziplin in den Momenten wichtig ist, in denen sie mit ihrem Auftreten ein Bild des kommenden Deutschlands abgeben wollen. Jeder, der versteht, dass er in solchen Augenblicken Teil von etwas Größerem ist, strahlt das auch aus und ist ein Gewinn.

Wenn man diesen Ansatz mit Bildern vergleicht auf denen Leute sich Fahnen um die Schultern binden oder die Hände permanent in den Hosentaschen haben, Bildern, auf denen es den Anschein macht als könnten viele Teilnehmer keinen Moment ohne Zigarette überleben und nicht in einer Reihe laufen, dann muss etwas grundlegend falsch gelaufen sein bei der Planung und/oder der Durchführung.

Wenn Organisatoren offensichtlich nicht daran interessiert sind für Ordnung zu sorgen, merkt man wie groß die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit oft wohl noch ist.

Wenn man sich den „Ist-Zustand“ vor Augen führt, wundert es nicht, dass wir in vielen Regionen auf der Stelle treten…

Es liegt an jedem Aktivisten, der Dienst für Deutschland nicht als Freizeitspaß begreift, mit dafür zu sorgen, dass das Bild in der Öffentlichkeit vernünftig wirkt. Wer sich selbst als politischen Soldat begreift, steht nie abseits, sondern formt das Bild des neuen Deutschlands aktiv mit!

Ein Gedanke zu „Über die Verantwortung für die Außenwirkung einer Aktion

  1. Exakt, mich stören auch die T-Hemden die von manchen Kameraden auf Demonstrationen getragen werden, das obige Bild ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Nicht das ich etwas gegen den historischen Reichsadler habe, jedoch wirken diese auf ausgewaschenen Kaputzenpullovern oder auf T-Hemden eher wie eine schlechte Karikatur des Originals. Für sehr gelungen empfand ich Auftreten und einheitliche Aussehen mit den hellen Hemden beim Trauermarsch in Bad Nenndorf oder beim 1. Mai Demo vom III. Weg mit den roten Mottohemden.

    Ich halte auch nichts davon es den linken Chaoten nachzumachen und deren schwarze Hassuniformierung zu tragen, zumal dies meiner Meinung nach nur außerhalb und zur Unterstützung der eigentlichen Demonstration Sinn macht. Ein schwarzer Block nützt uns eher hinter einer Blockade, als davor, er ist sinnvoller nah an der Antifa-Demo, als mitten unter unser Demonstration. Zumal viele Schwarzkappen nur scheinbar militant sind, sondern meistens eher die Anonymität suchen, was ja teilweise durch die Repressionen und den Terror von links verständlich ist. Aber auch hier gibt es genügend andere Möglichkeiten sein Äußeres zu verschleiern, wenn man noch nicht bereit dazu ist sein Gesicht zu zeigen. Eine falsche Brille, falscher Bart, ein Hut oder andere Kleidung als gewöhnlich, sehen besser aus als die Autonomen-Kopie und die Antifa erkennt einen auch nicht sofort.

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